Gesunde Gemeinde - Vortrag "Kinder stark machen für ein gesundes /suchtfreies Leben"

Fehlmeinungen, Verharmlosungen und Übertreibungen sowie der Wunsch nach einfachen Antworten zu komplexen Sachverhalten gehen mit dem Thema „Sucht“ Hand in Hand. Doch so vielfältig wie die Antworten sind, so facettenreich sind auch Gründe, warum Süchte entstehen können. DSA Franz Schiermayr, MSc ist Psychotherapeut und Coach. Außerdem ist er an der FH Linz und als Sozialarbeiter im Suchtbereich tätig. Am 28. November besuchte er uns in Luftenberg. In einem sehr kurzweiligen Vortrag spannte er einen Bogen von der Kindheit bis hin ins Erwachsenenalter und erklärte uns die Zusammenhänge der Entstehung von Süchten. Dabei ist es wichtig, sich immer vor Augen zu halten, dass kein Mensch absichtlich eine Abhängigkeit entwickelt. So ernst dieses Thema auch ist, Schiermayr schaffte es mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen, Dinge mit Humor auf den Punkt zu bringen. 

Die drei Hauptfaktoren für eine Entstehung von Sucht sind:

• das Suchtmittel – Psychoaktive Substanz (Verfügbarkeit, Wirkung, Konsumdauer,….)
• das soziale Umfeld (Familie, Freunde, Schule, Religion,….) 
• die Person selbst (Alter, Resilienz, Problemlösungskompetenz, Selbstvertrauen,….) 

Suchtvorbeugung orientiert sich vor allem an Personen und Strukturen und forscht nach Ressourcen in diesen Bereichen. Sie richtet ihr Hauptaugenmerk nicht auf mögliche Risiken, sondern will Fähigkeiten und Kompetenzen für ein autonomes und befriedigendes Leben stärken. 

Jugendliche stellen eine der Hauptzielgruppen von Suchtvorbeugung dar. Einerseits sind sie die Erwachsenen- und Elterngeneration von morgen, andererseits stecken sie in einer besonderen Lebenssituation. Sie lässt sich vergleichen mit einer Überfahrt vom Ufer des Kind-Seins zum Ufer des Erwachsen-Seins. Auf diesem Weg begegnen ihnen vielfältige Aufgaben, die manchmal am einfachsten durch ausweichendes oder missbräuchliches Verhalten bewältigt werden. Gleichzeitig besteht aber in dieser Lebensphase jedoch noch eine große Offenheit gegenüber alternativen Lösungsmöglichkeiten.

Den Grundstein der Suchtprävention legen wir „Erwachsenen“. Das Selbstwertgefühl ist die innerste Überzeugung, als Mensch wertvoll zu sein! Dieses Gefühl zu stärken, immer und immer wieder – täglich, in unscheinbaren Alltagssituationen, muss unter anderem eine Aufgabe von uns Erwachsenen und unserer Gesellschaft sein!